Jesus in Gethsemane, Südempore Kirche Jessen
Matthias Claudius (1740-1815)
Kriegslied
’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede Du darein!
’s ist leider Krieg
– und ich begehre,
Nicht schuld daran
zu sein!
Was sollt ich
machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich
und blaß,
Die Geister der
Erschlagnen zu mir kämen,
Und vor mir
weinten, was?
Wenn wackre Männer,
die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und
halb tot
Im Staub sich vor
mir wälzten und mir fluchten
In ihrer Todesnot?
Wenn tausend
tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor
dem Krieg,
Nun alle elend,
alle arme Leute,
Wehklagten über
mich?
Wenn Hunger, böse
Seuch und ihre Nöten
Freund, Freund und
Feind ins Grab
Versammelten, und
mir zu Ehren krähten
Von einer Leich'
herab?
Was hülf mir Kron'
und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich
nicht freun!
’s ist leider Krieg
– und ich begehre,
Nicht schuld daran
zu sein!
Doch Friede
schaffen, Fried' im Land' und Meere:
Das wäre Freude nun!
Ihr Fürsten, ach!
wenn's irgend möglich wäre!!
Was könnt Ihr
Größers thun?
von Pfarrer Tobias Bernhardt
...
Der Herbstweg scheint die Antwort zu
geben,
nur im Wandern versteht man den Lauf
der Welt.
Was wird nun im Herbst aus meinem
Leben?
Mein Blick geht vom Boden ins
Himmelszelt.
Ein himmlisches Grau bedeckt mich
Ton in Ton,
schwebt über mir, erhaben in
windiger Stille.
Leichter Regen verdeckt den Blick
zum himmlischen Thron,
entbunden von allem sind Verstand
und Wille.
Der Himmel reißt auf, helles Blau bringt Farbe und Licht,
für einen Moment scheint der Himmel offen zu stehn.
Alles Ferne ist auf einmal ganz nah und dicht,
mein Leben hält an, ich kann nicht weiter gehn.
Das ist die Antwort auf all meine Fragen,
die ich gestellt und nicht verstand.
Im Leben hilft nicht jammern und klagen,
auch im Herbst hält ER mich an der Hand.
ER, der die Welt erschaffen hat,
ER, der am Kreuz ist nicht geblieben.
ER, der im Geist in mein Leben trat,
ER, wird mich sehen und immer lieben.
„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (Genesis 16,13)
Am 12. November war in unserer Kirche das Requiem Op. 48 von Gabriel Faure´ (1845-1924) zu hören.
Foure´schreibt über sein Requiem: "Alles, was ich an religiöser Illusion zu vermitteln vermochte,
habe ich in mein Requiem einfließen lassen, das darüber hinaus von Anfang bis Ende von einem
sehr menschlichen Gefühl des Glaubens an die ewige Ruhe geprägt ist."
Solisten, Konzertmusiker und und die Kantorei Jessen verzauberten die Hörer mit der wunderbaren Musik
des Requiems. Die Gesamtleitung hatte Kantor Napoleon Savelli.
Pfr. Bernhardt führte in das Werk musikalisch und theologisch ein.
Nach einer Martinsandacht in der Katholischen Kirche ging es in den Garten
zum Haus der Generationen der Evangelischen Kirche.
Dort erwartete den Martinszug ein Martinsfeuer, Martinshörnchen, Glühwein und Kinderpunsch.
Musikalisch wurde die Messe von den
Jagdhornbläsern "Waidmannsheil Jessen e.V." und Orgelmusik
begleitet.
Texte und Gebete trugen Konfirmanden der Kirchengemeinde vor.
In der Predigt ging es um den 1. Schöpfungstag (Gen. 1,1).
Anfang September trafen sich zu einem spätsommerlichen Konzert vier Chöre in unserer Kirche.
Es sangen der Frauenchor Jessen, der Kirchenchor St. Laurentius aus Senden, Lets Gospeln und die Kantorei Jessen.
Zuvor gab es ein Kaffeetrinken im Haus der Generationen.
Mit Gebet und Segen beschlossen wir die beschwingte und besinnliche Stunde in unserem Gotteshaus.
Ende August feierten wir in unserer Kirche einen Kreis-Posaunengottesdienst.
Bläser aus verschiedenen Posaunenchören des Kirchenkreises Wittenberg kamen
zum 12. Sonntag nach Trinitatis in unser Gotteshaus.
Die musikalische Leitung hatte Christoph Hagemenn, Kantor an der Stadtkirche in Wittenberg.
Die Predigt hielt Pfr. Tobias Bernhardt.
(2. Samuel 19,40)
Aus der Schulfestpredigt: "...Welt kann aus den Fugen geraten. Meist geschieht
das dann, wenn man glaubt, sich gut und sicher darin eingerichtet zu haben. Joseph von Eichendorf,
ein bekannter Deutscher Dichter, hat einmal ein sehr schönes Gedicht über einen
Pilger geschrieben. Das Wort Pilger gebrauchen wir heute kaum noch. Pilgern
steht meist nur noch im Zusammenhang mit dem religiösen Bedürfnis eine
Wallfahrt zu unternehmen. „Pilger“ bedeutet eigentlich „der Fremde“. Eichendorf
beginnt mit den Worten: „Man setzt uns auf die Schwelle, wir wissen nicht
woher?“ Und dann beschreibt er mit den Worten eines Dichters, was darauf folgt,
das Leben. Am Ende sagt er: „Wir sehnen uns nach Hause und wissen nicht wohin?“
Das, was der Dichter beschreibt, ist bei mir mit dem Tod meines Schulfreundes Harry
aufgebrochen (am 28. Juni habe ich ihn in Dedeleben, dem Ort meiner Kindheit
und Jugend, beerdigt). „Wir sehnen uns nach Hause und wissen nicht wohin?“ Wo
ist denn nun die Heimat, wo ist das zu Hause? Wenn
ich wirklich zu Hause wäre, dann würde diese Sehnsucht nicht aufbrechen.
Vielleicht liegt es daran, dass die gegenwärtige Zeit uns der Heimat beraubt..." Pfr. Tobias Bernhardt
"Alles hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. ...
Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt;
nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben.
Denn ein Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes."
(Prediger 3, 1. 11-13)
"All das, womit die modernen technischen Nachrichteninstrumente den
Menschen stündlich reizen, überfallen, umtreiben -
all dies ist dem Menschen heute bereits viel näher als das eigene Ackerfeld rings um den Hof,
näher, als der Himmel über dem Land, näher als der Stundengang von Tag und Nacht,
näher als Brauch und Sitte im Dorf, näher als die Überlieferung der heimatlichen Welt....
Die Bodenständigkeit des heutigen Menschen ist im Innersten bedroht. ... Die Natur wird zu einer einzigen
riesenhaften Tankstelle, zur Energiequelle für die moderne Technik und Industrie. ...
Die Gelassenheit zu den Dingen und die Offenheit für das Geheimnis geben uns den Ausblick auf eine
neue Bodenständigkeit."
Martin Heidegger, "Gelassenheit", Festrede für den Komponisten Conradin Kreutzer, Stuttgart 1959
Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr,
der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.(Offbarung 1,8)
Bild: Empore Kirche St. Pancratius in Grabo
Frauenchor, Männerchor und Kantorei stimmten auf den Advent ein.
Musikalisch wurde die Messe von den
Jagdhornbläsern "Waidmannsheil Jessen e.V." und Orgelmusik
begleitet.
Texte und Gebete trugen Konfirmanden der Kirchengemeinde vor.
In der Predigt ging es um den 7. Schöpfungstag (Gen. 2,2).
Dank an Foto Wimmer in Jessen
Musikalisch wurde die Messe von den
Jagdhornbläsern "Waidmannsheil Jessen e.V." und Orgelmusik
begleitet.
Texte und Gebete trugen die Konfirmanden der Kirchengemeinde vor.
In der Predigt ging es um den 6. Schöpfungstag (Gen. 1,27-28).
Beethoven-Oratorium, Videoaufführung in der Kirche "Unerhörte Schönheit"
(Jeremia 8,7)
(Bild: Storch im Nest an der Graboer Kirche)
Der Storch wird als ein Glückssymbol verehrt. Da er sich unter
anderem auch von Schlangen ernährt, gilt er im Christentum als
Feind des Teufels und damit als Symbol Jesu Christi. Als
alljährlich wiederkehrender Zugvogel ist er auch ein Symbol der
Auferstehung. Die Zweifarbigkeit seines Gefieders symbolisiert die
"zwei Naturen" Christi, die Göttlichkeit und die Menschlichkeit.
Wirklich bekannt ist der Storch den meisten als Kinderbringer, der mit
der erwachenden Natur in sein Nest zurückkehrt. Nie lässt er
seine Jungen unbewacht. Er ist Vorbild für Wachsamkeit und
Elternliebe. Seine bemerkenswerte zarte Fürsorge gilt nicht nur
seinem Nachwuchs, sondern auch den Alten. Störche bleiben ein
Leben lang zusammen. Von alters her gelten sie als ein Muster treuer
Gattenliebe. Das markante Klappern ist die Sprache dieser einzigartigen
Vögel.
Der Prophet Jeremia sagt: "Der Storch unter dem Himmel weiß seine
Zeit, in der er wiederkommen soll." Er weiß, wann er seine lange Reise antreten muss, wann er
in den Süden fliegt und wann er wiederkommt. Uns erinnert der
Storch damit daran, was bestimmte Zeiten bedeuten. Alles im Leben hat
seine Zeit.
Möge der Blick auf den Storch uns eine glückliche Zeit und einen schönen Sommer schenken.
Ihr Pfarrer Tobias Bernhardt
Seit mittlerweile einem Jahr hält uns die Pandemie in Atem, besser gesagt, nimmt uns die Luft zum Atmen.
Wer hätte vor einem Jahr nur im Traum daran gedacht, dass wir alle mit Masken unser Gesicht bedecken werden.
Viele Feste sind seitdem ins Wasser gefallen und können auch noch nicht wieder richtig geplant werden.
Urlaub steht bei den meisten noch in den Sternen. Unsere gesamte Arbeits- und Lebenswelt hat sich verändert.
Seit einem Jahr unterscheidet man zwischen "systemrelevanten Berufen" und Berufen, die es nicht sind.
Diese Unterscheidung ist noch schlimmer als die Pandemie selbst. Für die Systemrelevanten ist das nicht gut,
weil sie bis an ihre Grenzen arbeiten müssen. Was wird aber aus den anderen?
Mit dieser Unterscheidung sagt man ganz klar, dass man die anderen eigentlich gar nicht so richtig braucht.
Einem großen Teil der Bevölkerung wird damit abgesprochen,
relevant zu sein. Und es sind all die Bereiche, die unser Leben
lebenswert machen.
Was das angerichtet hat, werden wir erst in der "Stunde Null", nach der Pandemie sehen.
Noch sind wir mitten "im Kampf gegen die Pandemie". Bei allen nicht
systemrelevanten Berufen wird diese Zeit ganz sicher eine Delle in der
Seele hinterlassen. Aber auch die Systemrelevanten werden Blessuren
davontragen. Man wird danach nicht einfach wieder zur Tagesordnung
übergehen können: "Schwamm drüber, ist ja vorbei".
Bis dahin können wir wie der König Hiskia im Alten Testament
nur hoffen und beten. "So spricht der HERR, der Gott deines Vaters
David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen.
Siehe, ich will dich gesund machen – am dritten Tage wirst du
hinauf in das Haus des HERRN gehen." (2. Köninge 20,5) Auf den
traurigen Karfreitag wird ganz sicher ein strahlender Ostertag folgen.
Ein neues, anderes Leben wird dann seinen neuen Weg finden.Wie dieses
Leben sein wird, kann ich nicht sagen. Mit Gewissheit kann ich aber
sagen: Gott wird mitgehen.
Ihr Pfarrer Tobias Bernhardt
Das neue Jahr startet mit Schnee - ein Stück Normalität in einer Zeit von
Klimawandel und Pandemie.
"Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist." (Jahreslosung 2021, Lukas 6,36)
Nach der Pandemie sollten wir barmherzig miteinander umgehen, weil sich so viel Wut aufgestaut hat.
Und wo Wut ist, da ist auch immer Schuld. Wir werden einander viel vergeben müssen.
Gott helfe uns dabei.
In diesem Jahr lädt die Evangelische Kirchengemeinde ein.
Bild: gemalt von Martin Bernhardt, Jessen (Acryl auf Leinwand)
Bild: gemalt von Kurt Becher (1924-2018), Jessen
Bild: gemalt von Kurt Becher (1924-2018), Jessen
Zu hören war das "Gloria in D-Dur" und "Der Winter" von Antonio Vivaldi.
Aufgeführt wurden die Stücke von der Jessener Kantorei, einem Orchester und Solisten.
Die Leitung hatte Kantor Napoleon Savelli.
Es sang das hallesche a capella Quintett "Mehr als 4".
Von klassischer bis moderner Musik, von national bis international, war alles dabei.
"Ehe du etwas anfängst, überleg dir's zuvor; und ehe du etwas tust, geh mit dir zu Rate.
Denn wenn man etwas Neues vorhat, so treten vier Dinge auf:
Gutes und Böses, Leben und Tod; und darüber regiert allezeit die Zunge."
(Jesus Sirach 37,20-21)
Musikalisch wurde die Messe am 3. November von den
Jagdhornbläsern "Waidmannsheil Jessen e.V." und Orgelmusik
begleitet.
Texte und Gebete trugen die Konfirmanden der Kirchengemeinde vor.
In der Predigt ging es um den "Homo Deus".
"Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist.
Nun aber, daß er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens
und esse und lebe ewiglich!" (1. Mose 3,22)
Zu Mitgliedern wurden gewählt:
Andrea Merseburg, Heidrun Kleiner, Corinna
Trebbin, Maik Trenkelbach,
Uta Böhme, Elke Räbiger, Stefanie
Peisker
Zu Stellvertretern wurden gewählt:
Anita Höhne, Martina Hinze-Wildgrube, Ilse
Rothe, Britta Mölbitz
Gottesdienst zur Einführung der neu gewählten Kirchenältesten
am Reformationstag,
dem 31. Oktober, um 9.30 Uhr in der St. Nikolai Kirche
Konstituierende Sitzung mit der Wahl der oder des Vorsitzenden
am 4.
November um 19.00 Uhr im Pfarrhaus in Jessen
am 9. November um 15.00 Uhr, St. Nikolai Kirche in Jessen
Dank an Foto Wimmer, Jessen
Mit dem Gemeindekreis 40-plus waren wir ein Wochenende in der Lutherstadt
Eisleben unterwegs.
Mit den Konfirmanden des Kirchspiels Jessen unternahmen wir eine thematische Reise nach Erfurt: "Martin Luther in Erfurt".
Unsere Erkundungen begannen mit einem einem Gottesdienst im Dom und der Besichtigung der Severi Kirche.
Eine Führung durch das Augustinerkloster (siehe Bild) ließ uns Martin Luther als Mönch erleben.
Zum Programm unserer Tour gehörte auch die Entdeckung der historischen Altstadt.
Mit einem gemeinsamen Kinobesuch ließen wir den Tag lustig ausklingen.
In der Jugendherberge erlebten wir aufregende Nächte und kehrten gesund,
müde und voller Eindrücke von Martin Luther und Erfurt wieder heim.
(Matthäus 22, 30.32)
Konfirmation feiern wir Pfingstsonntag um 13.30 Uhr in der St. Nikolai Kirche in Jessen.
Auch in diesem Jahr feierten wir wieder den ökumenischen Weltgebetstag. Über 80 Menschen folgten der Einladung.
Nach dem Gottesdienst gab es ein opulentes slowenisches Abendbrot.
Aus Gründen des Datenschutzes haben wir die Bilder des Abends nur in unserem Gemeindeblatt veröffentlicht.